Schutz vor Sonne

SCHUTZ VOR SONNE

Die Fälle von Hautkrebs – besonders von hellem Hautkrebs – haben laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen 20 Jahren stark zugenommen. Im Jahr 2022 wurden rund 75 Prozent mehr Hautkrebsfälle behandelt als noch im Jahr 2021. Dieser Trend kann auf den demografischen Wandel, aber auch auf Folgen des Klimawandels zurückzuführen sein. Durch die steigenden Temperaturen sind zu erwarten, dass die Zahlen weiter steigen werden. Entsprechend sollten Maßnahmen zum Schutz vor Ultraviolett-Strahlung (UV-Strahlung) kommuniziert und ernst genommen werden.
Maßnahmen des Sonnenschutzes im Rahmen der Prävention von Hautkrebs kommen auch einem Anti-Aging oder Well-Aging zugute, denn solare UV-Strahlung ist an über 80 Prozent der Hautalterungsprozesse beteiligt.
 
Photoaging
Vorzeitige, UV-bedingte Hautalterung, die hauptsächlich auf UVA-Strahlung zurückzuführen ist, wird als Photoaging bezeichnet. Sie macht sich durch vermehrte Faltenbildung, einen Verlust von Elastizität beziehungsweise dem „Erschlaffen“ der Haut und die Entstehung von Hyperpigmentierungen beziehungsweise einer unregelmäßigen Pigmentierung bemerkbar. Bedacht werden sollte, dass UVA-Strahlen auch durch Glasscheiben dringen und somit die Haut das ganze Jahr über belasten.
Die tägliche Verwendung eines Sonnenschutzmittels erscheint daher – besonders im Bereich des Gesichts, Halses und Dekolletés – als sehr empfehlenswert. Entsprechend ist der Schutz vor UV-Strahlung nicht nur ein Thema für den Sommerurlaub, sondern auch für den Alltag.

Empfehlungen:
Sonnenschutzmittel sind immer dann zu verwenden, wenn die Haut nicht durch einen textilen Sonnenschutz bedeckt werden kann, zum Beispiel im Gesicht. Auf dem Markt ist mittlerweile ein breites Spektrum verschiedener Sonnenschutzmittel verfügbar, das von Cremes über Gele oder Lotionen bis hin zu Sprays reicht. Gerne unterstütze ich sie bei der Auswahl eines geeigneten, auf den Hauttyp abgestimmten Sonnenschutzmittels unterstützen.
Zu berücksichtigen sind besonders persönliche Vorlieben hinsichtlich der Galenik des Sonnenschutzmittels. Wird die Galenik des Sonnenschutzmittels als angenehm empfunden, ist davon auszugehen, dass das Sonnenschutzmittel auch gerne in ausreichender Menge und Frequenz verwendet wird. Auch die Verwendung von getönten Sonnenschutzmitteln kann die Akzeptanz erhöhen, besonders wenn diese als Ersatz oder Ergänzung der dekorativen Gesichtskosmetik verstanden wird.
Bei einer zu Trockenheit neigenden Haut empfehlen sich beispielsweise fetthaltige Sonnencremes, wohingegen die fettige Haut von leichteren Texturen profitiert.
Unabhängig von der Textur sollten Sonnenschutzmittel einen Breitbandfilter enthalten, der sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen filtert und einen Lichtschutzfaktor (Ultraviolet Protection Factor, UPF) von mindestens 30 (hohes Schutzniveau) – besser sogar 50+ (sehr hohes Schutzniveau) – besitzen.
Das Sonnenschutzmittel sollte circa 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden; auch ein regelmäßiges Nachcremen (in der Regel alle zwei Stunden, aber auch zum Beispiel nach dem Schwimmen und Abtrocknen) ist von großer Wichtigkeit. Sonnenschutzmittel blockieren UV-Strahlung, jedoch niemals vollständig. Sie sollten daher als Ergänzung anderer UV-Schutzmaßnahmen (zum Beispiel textiler Sonnenschutz) verstanden werden.

Wie UV-Filter funktionieren
Generell kann zwischen physikalischen (mineralischen beziehungsweise anorganischen) und chemischen (organischen) UV-Filtersubstanzen unterschieden werden. Physikalische UV-Filtersubstanzen reflektieren und streuen die UV-Strahlung. Chemische UV-Filtersubstanzen absorbieren die UV-Strahlung und wandeln sie in Wärme um. Häufig wird in Sonnenschutzmitteln eine Mischung aus physika
lischen und chemischen UV-Filtersubstanzen eingesetzt, besonders wenn ein hoher UV-Schutzfaktor (UPF) erreicht werden soll. 

Sonnenschutzmittel: Mehr ist mehr!
Die optimale Menge Sonnenschutzmittel beträgt 2 mg pro cm² Haut. Diese Menge wird in der Praxis häufig nicht erreicht. Sie ist aber notwendig, um den ausgelobten Sonnenschutz zu erreichen. Es darf also an der Menge des Sonnenschutzmittels nicht gespart werden.
Für den ganzen Körper benötigt ein durchschnittlicher Erwachsener circa vier gehäufte Esslöffel Sonnenschutzmittel. Geringere Mengen reduzieren den UPF.


Zur besseren Abschätzung der korrekten Menge Sonnenschutzmittel wurde die „11-Zonen x 2-Finger-Regel“ eingeführt: 

  • zwei Streifen eines Sonnenschutzmittels werden von der Spitze bis zum Ansatz von Zeige- und Mittelfinger aufgetragen, und diese Menge wird auf vordefinierte Bereiche appliziert, zum Beispiel Kopf, Gesicht und Hals.