von Petra Schreiber
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22. Oktober 2025
Was verändert sich in unserem Körper im Laufe der Jahre? aus einem Artikel der "Zeit" Augen Die Altersweitsichtigkeit beginnt oft schon mit 40 Jahren und macht das Lesen in der Nähe schwerer, spätestens im Alter von 60 Jahren ist fast jeder betroffen. Der Grund: Die Augenlinse verliert an Elastizität und lässt sich für ein scharfes Sehen in der Nähe nicht mehr ausreichend wölben. In der Dunkelheit sieht man weniger gut, da die Pupille sich nicht mehr ganz so weit stellen kann und auch die Zahl der lichtempfindlichen Stäbchenzellen auf der Netzhaut abnimmt. Außerdem lässt die Tränenproduktion etwas nach, sodass viele mit trockenen Augen zu kämpfen haben. Ohren Vor allem hohe Töne werden im Laufe der Jahre schlechter wahrgenommen, was zu leichten Einbußen der Hörfähigkeit führt, man spricht auch von Alters-Hörverlust. Die Ursache: Die feinen Haarzellen in der Hörschnecke werden weniger. Auch der Hörnerv lässt etwas an Leistung nach, weshalb man Gesprächen mit Hintergrundgeräuschen schlechter folgen kann. Gehirn Im Laufe der Jahre nimmt die Geschwindigkeit der Verarbeitung von Sinnesreizen etwas ab, auch die Reaktionszeit verlangsamt sich, Koordination und Feinmotorik werden schlechter. Ab etwa 70 Jahren – das ist individuell unterschiedlich – kommen Einbußen beim Kurzzeitgedächtnis hinzu (das hat nichts mit Demenz zu tun). Wer das Gehirn aber regelmäßig intensiv nutzt, kann diese Einbußen hinauszögern und ihre Ausprägung verringern. Der Schlaf ist häufig leichter, weil die Tiefschlafphasen kürzer werden. Migräne wird seltener: Vor allem Frauen berichten, dass ihre Beschwerden nach den Wechseljahren oder im höheren Alter nachlassen oder sogar ganz verschwinden. Haut und Haare Die Haut wird dünner, trockener und weniger elastisch – es bilden sich Falten, die Wundheilung verzögert sich. Die Talgproduktion nimmt ab, was zu trockener Haut führen kann, aber auch Mitesser und Pickel verschwinden lässt. Die Kopfhaare fallen aus, vor allem bei Männern, was weniger alters- als genetisch bedingt ist. Das Gleiche gilt für das Ergrauen der Haare: Es kann schon im jungen Erwachsenenalter beginnen. Lunge Das Lungenvolumen und die Sauerstoffaufnahme sinken etwas ab, ebenso die Beweglichkeit des Brustkorbs, was zu einer flacheren Atmung führen kann. Der Hustenreflex und die Schutzfunktion der Flimmerhärchen nehmen ebenfalls ab, was die Infektanfälligkeit erhöht. Rücken Die Bandscheiben, die größtenteils aus einer geleeartigen Masse bestehen und für eine Abfederung sorgen sollen, verlieren im Laufe der Jahre an Höhe. Das kann dazu führen, dass der Rücken krumm wird. Und dass wir kleiner werden: Bis zum 70. Lebensjahr verlieren Männer etwa 3 cm, Frauen etwa 5 cm ihrer Körpergröße. Magen und Darm Die Magensäureproduktion lässt nach, und die Darmschleimhaut nimmt Eiweiße und Eisen etwas weniger effizient auf – doch weder beeinträchtigt das die Verdauung, noch hat es größere Effekte. Trotzdem empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ab 65 Jahren eine erhöhte Proteinzufuhr. Weil die Darmbewegung insgesamt etwas verlangsamt ist, steigt das Risiko für eine Verstopfung. Herz und Kreislauf Die Elastizität alternder Gefäße nimmt ab, dadurch steigt der Blutdruck. Die Pumpkraft des Herzens wird schwächer, die Folge: ein höherer Ruhepuls. Weil die Durchblutung der Haut vermindert ist, wächst außerdem die Kälteempfindlichkeit. Im Laufe der Jahre beginnen die Gefäße zu verkalken, man spricht von Arteriosklerose. Dieser Prozess ist zwar kaum umkehrbar und ein Stück weit genetisch bedingt, aber er lässt sich verzögern oder sogar stoppen: durch eine gesunde Ernährung, Bewegung, den Verzicht auf das Rauchen und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung erhöhter Blutfettwerte. Muskeln Schon im Alter von 30 bis 40 Jahren nimmt die Muskelmasse ohne Training jährlich um etwa ein Prozent ab. Deshalb empfehlen Mediziner besonders in der zweiten Lebenshälfte Krafttraining . So kann selbst im hohen Alter noch Muskulatur aufgebaut werden! Allerdings nimmt die Regenerationsfähigkeit der Muskeln etwas ab: Ein Muskelkater mit 70 hält länger an als ein Muskelkater mit 20. Und weil die Sehnen und Bänder etwas steifer und weniger elastisch werden, steigt die Verletzungsgefahr. Knochen Die Knochenmasse nimmt ab, die Knochen werden instabiler und weniger belastbar. Davon sind vor allem Frauen nach den Wechseljahren betroffen (durch den Abfall des Geschlechtshormons Östrogen). Der Gelenkknorpel wird dünner und rissiger, die Knochen reiben aufeinander. Das erhöht das Arthrose-Risiko vor allem in den viel benutzten Gelenken im Knie, in der Hüfte und in den Händen. Stoffwechsel Der Grundumsatz des Körpers sinkt etwas, in Ruhe verbraucht er jetzt weniger Energie. Das führt bei gleicher Ernährung und Bewegung dazu, dass man schwerer wird. Weniger Sexualhormone: Bei Frauen sinkt die Östrogenkonzentration mit den Wechseljahren, bei Männern nimmt im Alter die Testosteronkonzentration ab. Immunsystem Das Immunsystem wird „träge“, die Abwehr von Erregern ist weniger effektiv. Dadurch besteht eine höhere Anfälligkeit für Infekte, vor allem der Atem- und der Harnwege. Da man im Laufe des Lebens mehrmals Kontakt mit Erregern hat, ist man im Alter aber oft weniger anfällig für die häufig zirkulierenden, gegen die man Antikörper aufgebaut hat. Mein persönliches Fazit: „Alt aussehen und alt sein“ wollen wir nicht. Aber älter werden schon ;-) Alleine zu wissen, was in unserem Körper passiert, wenn wir älter werden, ermöglicht es uns, in vieler Hinsicht gegenzusteuern. Neben einer schönen, aussagekräftigen Brille, die auch oft ein wunderbares Stilelement darstellt, ist es insbesondere unser Lifestyle, den wir gezielt anpassen können. Ernährung umstellen und gezielte Bewegung und Sporteinheiten in den Alltag integrieren, das sollte doch eigentlich kein Thema sein. Beim Reduzieren oder gar Weglassen von Nikotin oder auch extensiver Sonnenanbetung, die dem ganzen Körper unendlich schaden, von innen und außen, wird es sicherlich ein schwierigerer Prozess werden. Gerade beim Thema Haut und Alterung tragen diese beiden Komponenten am meisten zur sichtbaren Hautalterung bei. Da ist es auch schwierig, über Behandlungen und Produkte zu schnellen Erfolgen zu kommen. Sind wir dankbar, dass wir älter werden dürfen, nehmen wir es an und handeln entsprechend, dass wir unserem Körper von innen und außen dazu das Beste bieten.